Was ist professionell?

 

Es gibt so etwas wie professionell nicht, möchte ich ganz provokant aber dennoch sehr ernst sagen.

Ich sitze grade hier barfuß mit Sand zwischen meinen Zehen auf dem Boden an meinem Auto angelehnt und hatte grade eine Unterhaltung über das Herz, die Seele, Sinnlichkeit, Leidenschaft und Schatten und teile hier meine Gedanken mit Euch. Wie kann das bitte professionell sein?

Und doch sage ich Euch, dass alles, was ich mache,  professionell ist, weil es authentisch ist und immer vom Herzen kommt. Ich folge einfach diesem einen Weg und ich präsentiere mich auf ganz professioneller Art und Weise.

Und wisst ihr was, oft möchte ich nicht ins Studio zum Shooting oder zu Dreharbeiten gehen, möchte mich nicht an  diese Texte setzen, oder meine Seminare und Workshops vorbereiten, nicht heute, nicht morgen, eigentlich nie - glaubt mir, ich möchte es wirklich nicht - aber ich raffe mich auf und bin dankbar, diszipliniert zu sein und mich anderen auf eine professionelle Art zu geben. Weil ich mich ganz persönlich gebe - das ist mein Leben. Ich teile mein Leben, mein Herz mit Euch und nichts  kann persönlicher und professioneller als das sein.

Ich glaube, dass jeder ein Künstler, ein Erschaffender sein kann, wenn er an seiner Disziplin arbeitet und tatsächlich für sein Handwerk und seine Kunst brennt, anstatt darauf zu warten, dass die Magie zu ihm kommt. Ich könnte 24/7 einfach nur surfen gehen und einfach abhängen, Musik hören, chillen und Freunde einladen, oder ich kann sagen: ‚Ich möchte alles geben und etwas Erstaunliches schaffen und Menschen bewegen.“

„Mit vollständiger Disziplin erst kommt vollständige Freiheit.“

Wenn wir beginnen, ein Leben aus unserem Herzen zielgerichtet  zu leben, erschaffen wir Schönheit und Fülle um uns herum.  Und wir vermasseln nichts.

Als ich in meinem Leben durch harte  Zeiten gehen durfte, habe ich gelernt, mehr mit meinem Geist und mir in einen Dialog zu gehen, mich ein wenig der „Spiritualität“ zuzuwenden und das sehr diszipliniert - mir blieb ehrlich gesagt auch nichts Anderes übrig. Ich nahm in mir selbst Zuflucht und diese Art von Spiritualität wurde ein Teil meiner normalen Konversation. Denn  der Geist ist überall dabei - es gehört  alles zusammen und ist in eins verpackt. Selbst wenn ich harten Techno höre  oder tanzen gehe, selbst beim Surfen - es ist immer der selbe Geist dabei, der mir bei meinen Entscheidungen geholfen hat und immer im Einklang mit mir war.


Ich war auch mal ein „böser“ Junge, ich glaube, ich habe echt schon alle Archetypen durch und habe bestimmt keine wirklich weiße Weste.  Es ist nicht so, dass ich hier sitze und mich den ganzen Tag mit meinem Geist beschäftige. Was ich aber gelernt  und erkannt habe, ist, dass es ein schönes Leben erschafft, wenn man mit sich im Einklang ist und bewusste , klare Entscheidungen trifft. Täglich danach zu leben, es in seine Arbeit einzubringen, bedeutet für mich, bewusster zu leben.

Zurück zu der Kreativität.

Mein Wunsch ist, mich von der Energie zu nähren, was bedeutet, dass alles unvorhersehbar ist. Es geht darum, eine Beziehung zu den Menschen im Raum aufzubauen, die Energie im Raum zu spüren und Momente und Geschichten zu erzählen und dennoch oft die Stille zu sein,  für viele unvorstellbar bei Tolga. Ja, man sollte Stille zulassen.


Was passiert, wenn ich diese Leere, diese Stille nicht fülle? In einem Gespräch! 

Oder was passiert, wenn ich nichts sage, nur weil ich nervös bin und ich den Raum einfach so stehen lassen möchte? In der Still werde ich erst erkennen, wie die Beziehung zu einer Person vor mir intensiver wird.In dieser Stille lernt manviel voneinander und man lernt viel über die Welt, in der man nicht den ganzen Raum füllen muss. Ich denke, dort wachsen wir am meisten, sowohl spirituell als auch emotional, an den unbequemen Orten, an denen wir nicht nach Sicherheit greifen können. Es ist wichtig, in einer starken Beziehung mit der Stille zu stehen. Indem ich mich nachinnen wie nach außen an meine Grenzen bringe, erschaffe ich mir ein Leben, das mir auf den Punkt genau zeigt, was es bedeutet,ein Mensch zu sein, die Einfachheit zu erkennen und Urerlebnisse greifbar zu machen.

Mit meinen Arbeiten, wie auch im Kontakt mit Menschen versuche, ich eine tiefere Erfahrung zu schaffen, die viel mehr Schwerkraft trägt, sodass es sich fast anfühlt, als wäre es eine Randerscheinung der Arbeit. Als ob es zwischen zwei Welten wäre, wie ein verschmelzendes, künstlerisches spirituelles Erlebnis. Ich denke nicht an die Leute, die vor mir stehen Ich schließe meine Augen.  Es geht nicht um Leistung, ganz im Gegenteil. Es geht darum, Momente zu kreieren und auf eine zutiefst authentische Weise darzustellen, bei der die Leute Ihre eigene Erfahrung miterleben, wenn sie sich mit den Momenten verbinden. Ursprüngliche, sinnliche Energie ist etwas, das in meiner Arbeit immer vorherrschend war.

Und dabei ist das Weibliche für mich etwas, zu dem ich aufschaue.Es ist schwer, diese Worte zu sagen, weil sie manchmal falsch ausgelegt werden – es ist eine Muse für mich. Diese tiefe Liebe zum Sinnlichen und die tiefe Liebe zum Weiblichen.

Was ist spiritueller? Was gibt es Schöneres, als diese Verbundenheit zwischen Liebenden?

Mein Leben ist von Sinnlichkeit durchdrungen, nicht nur in sexueller Hinsicht, sondern eher in dem Sinne, dass alles um mich aus schönen Dingen besteht, zwischen Geräuschen, Gerüchen, Licht und Textur.Dies sind die Wege, die ich wähle, um mein Leben zu leben – durch die menschlichen Sinne, in einer sinnlichen Erfahrung.

So feiere ich die  Morgendämmerung wie auch den Einbruch der Dunkelheit und erinnere mich immer daran, dass, egal in welcher Form es kommt, Geist und Liebe das sind, was uns am Leben hält. Manchmal finden wir uns in  Situationen wieder, die uns nicht dienen, und manchmal sind wir diejenigen, die nicht bereit sind, einer Situation zu entkommen, weil wir der Angst erlegen sind. Liebe ist ein so zentraler Teil meiner Erfahrung in der Welt als ein  Mann, und so wird es natürlich in meine Arbeit einfließen.

Ich vertraute meinen Instinkten und habe keine Angst davor, Dinge zu ändern und Normen zu brechen.

Die Wahrheit ist, dass ich nicht das Gefühl habe, vor Leuten auf der „Bühne“ stehen zu müssen. Ich mache es wirklich mehr als einen Akt des Dienen, so seltsam das auch klingen mag, es geht darum, rauszugehen und für Menschen da zu sein, um ihre eigenen Erfahrung zu machen. Es ist nicht mein Begehren, die Arbeit zu teilen und verehrt zu werden – dieser Teil ist eigentlich eine ziemlich große Herausforderung für mich – ich würde viel lieber die Idee haben, da draußen zu sein, um eine Veränderung in den Herzen und Leben der Menschen zu katalysieren und zu bewirken.


Es ist Teil meiner Arbeiten, in bestimmte Orte einzutauchen und Verletzlichkeit in einer augneschenlich alpha-männlichen Form zu teilen:

Wie sieht Vulnerabilität aus? Wie sieht das Teilen der Seele auf einer tiefen Ebene aus und wie fühlt es sich an? Und am Ende des Tages spielt all daS keine Rolle, wenn es nicht wirklich anderen Menschen dient. Dann wäre es so, als würden wir einfach nur in Pfützen auf dem Boden liegen. Das Leben ist nicht so. Es ist eine schöne Reise mit einer großen Vielseitigkeit und so akzeptieren und nähern wir uns der großen Erfahrung des Herzens.


In einer Welt, die zunehmend schnelllebiger und digitalisierter wird als je zuvor, ist es sehr wichtig, sich darauf konzentrieren, greifbare Erfahrungen zu machen, die wirklich auf den Punkt bringen, was es bedeutet, Mensch zu sein, sowie einen positiven

Effekt auf das Leben eines Menschen haben. Wir alle sind anfällig für eine kleine Verletzlichkeit, und es braucht viel Vertrauen, um in solchen Momenten jemanden in sein Leben einladen zu können – sei es ein Freund mit einer Schulter zum Weinen oder ein Lied, bei dem man sich weniger allein fühlt.


Anzuerkennen und sich darauf einzulassen, Mensch zu sein, anstatt einen Weg zum Erfolg zu sehen und zu versuchen, dem nachzujagen, was mächtig macht, ist mein Wunsch und Bestreben. Ich werde Arbeiten machen, die mich ansprechen und diese den Menschen geben. Das ist die Beziehung, die ich habe, und ich schätze jeden Menschen und jede Begegnung. Und  das kommt von einer wirklich schönen Beziehung des Vertrauens und der Gemeinschaft.  Es war eine kraftvolle Reise, das zu lernen und mir die Erlaubnis zu geben, in diesem Zustand der Verwundbarkeit zu sein, sowie die Erlaubnis, Momente zu kreieren, die zutiefst persönlich snd, weil ich gelernt habe, dass sie in dieser Form bei Menschen auf der ganzen Welt Anklang finden kann.

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Du bist ein Wunder

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Human BEING oder human HAVING?